Österreichischer Berufsverband
der Kindergarten- und HortpädagogInnen
in elementaren bis zu
sekundären Bildungseinrichtungen
Der ÖDKH-Österreichischer Berufsverband der Kindergarten- und
HortpädagogInnen in elementaren bis zu sekundären Bildungseinrichtungen sieht
das Ergebnis äußerst kritisch.
Das präsentierte Bildungspaket der Bildungsreformkommission ist voller
Kompromisse und produziert daher mehr Enttäuschung als Freude für die
Elementare Bildung Österreichs.
Viel zu lange ist der angekündigte Umsetzungszeitraum!
Das Positive zuerst
·
Der Kindergarten ist
als „Bildungseinrichtung“ positioniert.
·
Das zweite
verpflichtende Kindergartenjahr ist für alle Kinder und daher wohl nicht „nur“
für Deutschprobleme verstanden.
·
Kindergarten und
Volksschule sollen näher zusammen wachsen und so eine unnötige Schnittstelle am
Bildungsweg der Kinder (zumindest) minimieren.
·
Ganzheitliche Betrachtung
der Kinder – bringt Chance auf das Erkennen, das Bildung mehr als
Wissensanhäufung und rein auf Ausbildung konzentriert ist.
·
Ausbildung für
Assistenz und Leitung soll für alle Bundesländer schaffen.
Und wieder nicht reformiert
·
Bundeskompetenz für den
gesamten Bildungsbereich – inklusive der Elementaren Bildungseinrichtungen. Die
Machtverteilung bleibt gleich.
·
Strukturschaffung zur
Zusammenarbeit von ElementarpädagogInnen und VolksschulpädagogInnen
(Dienstrecht). Zu teuer anstatt sinnvolle Investition?
·
Der Hort als
Bestandteil der Bildungslandschaft außerhalb der Unterrichtszeit. Eine
wichtige, kompetente Berufsgruppe wird übersehen.
·
Bildung beginnt –
mindestens - ab der Geburt und nicht erst ab 3,5 Jahren! Die frühen
Bildungseinrichtungen – Krippe/Kleinkindgruppe/Krabbelstube – sind ebenso
wichtig für die Bildungsbiographie der Kinder
·
Die Tertiärisierung der
Ausbildung der ElementarpädagogInnen als gleichrangiger Bestandteil der
PädagogInnenbildung. Österreich bleibt Schlusslicht…
Fragen und Positionen konkret
1.
Was soll VOR dem Eintritt in den
Kindergarten eine Potentialanalyse können?
Wer soll ein Kind – ohne Beobachtung und Reflexion – einschätzen können?
Diese
intensiven Gespräche mit den Eltern und dem Kind erfolgen österreichweit schon
lange Zeit vor dem Start der Kindergartenzeit und sind Momentaufnahmen (so wie
die Schuleinschreibung…).
Portfolios
sind keine Zeugnisse und haben nichts mit einem Beschreibungsbogen zu tun!
2. Zweites verpflichtendes
Kindergartenjahr ist prinzipiell begrüßenswert, doch die Opt-out-Variante ist
nur schwer umsetzbar, da – siehe oben – dieses Screening nur Momentaufnahme
sein kann.
3. Konnte sich „der Bund“
wieder nicht für österreichweite Rahmenbedingungen durchsetzen? Welche
Qualität ist gemeint?
Bildungsziele
sind seit 2009 im „Bundesländerübergreifenden BildungRahmenPlan
(BRP)“ leicht zu erkennen – es fehlt der „Bundesländerübergreifende StrukturRahmenPlan“,
um den BRP überhaupt umsetzen zu können…
4. Der Bildungskompass
ist nicht mit Portfolio gleichzusetzen – PädagogInnen
verwenden ein Beobachtungskonzept für das Ziel der Dokumentation der
Entwicklungsschritte.
5. Diese BAKIP ist
mehr Schritt zurück als vorwärts! International ist es klar, dass die
Ausbildung für PädagogInnen erst nach der Matura zu beginnen hat. Hier wird
ein kostspieliges und uneffektives System weitergeführt!
Effektiver
und kostengünstiger für die Allgemeinheit sind die Kollegs – doch diese
kommen in diesem Papier nicht vor…
6.
Berufsbefähigungserleichterung: Was ist da neu? Schon bisher konnten
diverse QuereinsteigerInnen die Ausbildung absolvieren!
Und
vor allem: WARUM SOLLTE PLLÖTZLICH DER BERUF ATTRAKTIVER SEIN??
7. Wäre kein Thema, gäbe
es – wie von ExpertInnen empfohlen – die GEMEINSAME Ausbildung auf tertiärer
Ebene für ALLE PädagogInnen…
8. Schon lange gefordert
und dringend notwendig, um die vielen Umwege und hinderlichen Kompromisse
zu verhindern…
Zu wenige PädagogInnen für
erweiterte Anforderungen
Schon jetzt sind – österreichweit –
nicht in jeder Kindergruppe ausgebildete Kindergarten- bzw. HortpädagogInnen.
Auch daher kann die Umsetzung der
Empfehlungen der Bildungsreformkommission mit den bestehenden Bedingungen nicht
flächendeckend erfolgen!
Fazit für den Elementaren
Bildungsbereich – außer Spesen nichts gewesen?
Kontakt:
Raphaela Keller
Vorsitzende des
ÖDKH
Thaliastraße
130/12
1160 Wien
ÖSTERREICH
+43
(699)19220503
E-Mail: office@oedkh.at
Homepage: http://www.oedkh.at
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.