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Mittwoch, 25. November 2015

Elementarpädagogisce Informationen vom 25.11.2015

ELEMENTARPÄDAGOGISCHE INFORMATIONEN
vom Mittwoch, 25. November 2015



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PRESSE-AUSSENDUNG
Berufsgruppe Elementarer Bildungseinrichtungen Kärntens
Tessendorferstrasse 140
9020 Klagenfurt am Wörthersee

Stellungnahme zum
Elementarpädagogikpaket" der Bildungsreformkommission vom 17.11.2015

Bildungskompass ab 3,5 Jahren?
"Opt-Out-Möglichkeit" nach 3 verpflichtenden Kindergartenmonaten für 4-Jährige?
Sind dies wirklich Maßnahmen, die den Wert früher Bildung anerkennen und Verbesserungen im elementaren Bildungswesen bringen können?

Wir begrüßen, dass die Bildungsreformkommission den Wert der elementaren Bildung anerkennt und der Elementarpädagogik ein eigenes Maßnahmenpaket widmet. Leider sehen wir in den vorgeschlagenen Maßnahmen nur wenig Potential für die Stärkung früher Bildungsprozesse in elementarpädagogischen Institutionen und möchten folgend erläutern warum.
Die Idee eines verpflichtenden „Bildungskompasses" ist in unseren Augen nicht zielführend.

Die Idee eines verpflichtenden „Bildungskompasses" ist in unseren Augen nicht zielführend. Es wird hier eine Verbesserung in der Qualität der frühen Bildung suggeriert, wo es unter diesen Bedingungen keine gibt. Schließlich ist weder die Idee neu, Kinder aufgrund der bei ihnen beobachteten und dokumentierten Entwicklungsbedürfnisse, Begabungen und Interessen zu fördern, noch fehlt es an inhaltlichen Zielen für die elementarpädagogische Arbeit – was fehlt sind die personellen, finanziellen und zeitlichen Ressourcen um diese Aufgabe zu bewältigen.

Ohne bundesweit einheitliche und bessere Rahmenbedingungen bezüglich Gruppengröße, Pädagogen/Pädagoginnen-Kind-Schlüssel, ausreichend „kinderfreie" Zeit für Dokumentation, Reflexion und Planung, sowie einem Supportsystem mit Supervision und Fachberatung, wird eine Einführung eines solchen „Bildungskompasses" zu einer Farce. Eine solche Maßnahme läuft Gefahr im Alltag eher eine Verschlechterung der Qualität der pädagogischen Arbeit nach sich zu ziehen, weil zeitliche Ressourcen dafür aufgebracht werden müssen und dann in der eigentlichen pädagogischen Arbeit fehlen. Nicht dass Dokumentation nicht wichtig wäre – wir sehen sie als zentralen Punkt professioneller elementarpädagogischer Arbeit – doch wenn sie in eine von außen auferlegte Pflichtübung verkommt und noch dazu die Zeit dafür fehlt, wird sie wenig mit den tatsächlichen Bildungsverläufen der Kinder zu tun haben und die Pädagogen und Pädagoginnen werden noch weniger Zeit haben auf diese individuellen Bildungsverläufe einzugehen.

Verbesserungen für die frühe Bildung sind damit wohl keine zu erreichen, wohl eher Verschlechterungen der pädagogischen Qualität im Kindergarten und Mitnahme von Problemzuschreibungen in die Schule. Ein qualifizierter Austausch zwischen Kindergartenpädagoge/Kindergartenpädagogin, Eltern und Volksschullehrer/Volkschullehrerin zur Planung des Überganges in die Schule wäre hier wohl die zielführendere Variante.
Überlegungen eines Sprach- und Entwicklungsscreenings vor Eintritt in den Kindergarten sind für uns nicht nachvollziehbar
Auch die Überlegungen eines Sprach- und Entwicklungsscreenings vor Eintritt in den Kindergarten sind für uns nicht nachvollziehbar (vor allem nicht, wenn ja sowieso jedes Kind für drei Monate in den Kindergarten gehen soll…). Hält man sich die Komplexität kindlicher Entwicklung und die Schwierigkeiten, diese durch solch punktuelle Maßnahmen zu erfassen, vor Augen, so stellt sich schon die Frage, welchen Sinn solche Maßnahmen haben. Es stellt sich auch die Frage, wie sie finanziert werden sollen – oder erwartet man diese Screenings von den Pädagogen und Pädagoginnen und wenn ja, wann sollen diese sie durchführen? Noch dazu stellt sich die Frage, wie es Eltern und Kindern geht, wenn der erste Kontakt mit dem Kindergarten eine Testsituation darstellt. Keine besonders einfühlsame Art um institutionelle Bildung zu beginnen und wohl eher hinderlich um eine gute Bildungspartnerschaft aufzubauen.
Die vorgesehene „Opt-Out-Möglichkeit" nach 3 Monaten ist eine absolut praxisferne Kompromisslösung
Könnte man dem Bildungskompass inklusive Sprach- und Entwicklungsscreenings vor Eintritt in den Kindergarten zumindest noch einen guten Vorsatz unterstellen, so ist die vorgesehene „Opt-Out-Möglichkeit" nach 3 Monaten einfach eine absolut praxisferne Kompromisslösung, die den Streit um das verpflichtende 2. Kindergartenjahr ins Absurde führt. Nichts anderes als absurd und realitätsfern ist die Vorstellung, Kinder in eine Einrichtung einzugewöhnen und sie nach drei Monaten dann wieder abzumelden. Steckt dahinter die Spekulation, dass die Kinder, sind sie erst einmal drei Monate in einer Bildungseinrichtung, dort auch bleiben? Tritt dieser Fall ein, bleibt die Frage, welche Dynamik ein solches Vorgehen bei Pädagogen/Pädagoginnen und Eltern auslöst. Tritt entgegengesetzt jedoch der Fall ein, dass die Kinder nach drei Monaten wirklich wieder abgemeldet werden, ist dies für die betroffenen Kinder, für die restliche Gruppe und für die Pädagogen und Pädagoginnen eine völlig unnötige Zumutung. Hier wird am ehesten zusätzlicher bürokratischer Aufwand geschaffen – der Ressourcen in Anspruch nimmt, die anderswo dringend gebraucht werden.
Qualitätsrahmen vs. BildungsRahmenplan?
Sinnvoll klingt dagegen die Entwicklung eines einheitlichen Qualitätsrahmens – doch leider hält die Überschrift nicht was sie verspricht. Anders als erwartet geht es darin weder um Gruppengröße noch um Pädagogen/Pädagoginnen-Kind-Schlüssel, auch nicht um ausreichend Zeit für Beobachtungsdokumentation und -reflexion und Planung der pädagogischen Arbeit oder um eine einheitliche Entlohnung. Es geht hingegen um inhaltliche Bildungsziele, die im Grunde bereits im bundesweiten Bildungsrahmenplan festgeschrieben sind.
Auch hier wird verkannt, dass durch Festschreibung von Zielen noch nicht deren Umsetzung ermöglicht wird, da diese stark an Rahmenbedingungen geknüpft ist.
Vereinheitlicht sollen auch die Mindestqualifikations- und Ausbildungserfordernisse werden. Dies sehen wir sehr positiv als einen wichtigen Schritt, vor allem auch für die pädagogischen Assistenten und Assistentinnen. Außer einer Engführung früher Bildung auf den Erwerb von Sprachkompetenzen, die zu hinterfragen ist, enthält aber auch dieses Vorhaben noch wenig Konkretes. Offen bleibt auch, warum der Zeitrahmen dafür bis 2025 anberaumt ist.
Weiterentwicklung der Aus- und Fortbildung, Forschung – Umsetzung?
Zu guter Letzt geht es noch um die Weiterentwicklung der Aus- und Fortbildung, sowie um ein Bekenntnis zu mehr elementarpädagogischer Forschung. Dies sind beides sehr begrüßenswerte Aspekte, besonders das Augenmerk auf Diversität bei den pädagogischen Fachkräften scheint uns hier sehr sinnvoll. Es bleibt hier die Form der Umsetzung abzuwarten. Wünschenswert wäre es die Elementarpädagogik auf den Universitäten und Hochschulen aus-/aufzubauen, verstärkt tertiär ausgebildete Pädagogen und Pädagoginnen in die Praxis zu bringen und einen intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern.
Unser Maßnahmenvorschlag
Um eine reale qualitative Verbesserung im elementarpädagogischen Bereich zu erreichen und damit auch dem längst nachgewiesenen Wert früher Bildung gerecht zu werden, sollten neben der Stärkung der Forschung und qualitativ hochwertiger Fortbildung folgende Maßnahmen Inhalt eines „Elementarpädagogikpakets" sein:
  1. ein echter bundesweit einheitlicher Qualitätsrahmenplan, der Rahmenbedingungen wie Gruppengröße, Pädagogen/Pädagoginnen-Kind-Schlüssel, Zeiten für Dokumentation, Reflexion und Planung, Schaffung von fachlichen Supportsystemen für Pädagogen/Pädagoginnen, Leitungen und Träger beinhaltet;
  2. ressourcenstarke Programme für elementarpädagogische Institutionen, die mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind (hoher Anteil an Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache, an Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien usw.) und Programme, die versuchen durch Aufbau von Vertrauen auch jene 4-Jährigen zu erreichen, die keinen Kindergarten besuchen und für die eine institutionelle Bildung und Betreuung aber von Vorteil wäre;
  3. ein deutlicheres Bekenntnis in Richtung qualitative Ausbildung auf tertiärem Niveau (wie es sich auch die anderen europäischen Länder leisten)
  4. die Eingliederung des gesamten Elementarbereichs ins Bildungsministerium, um die Umsetzung und Steuerung zu garantieren
  5. und ein bisschen mehr Vertrauen in die Arbeit der Pädagogen und Pädagoginnen, die ohne Vorgabe eines Bildungskompasses selbst entscheiden, welche Instrumente sie persönlich am besten dabei unterstützen die Kinder in ihrer Entwicklung und Bildung zu begleiten.
Diese Stellungnahme wurde mit Schreiben vom 22. November 2015 an die Mitglieder der Bildungsreformkommission, die Mitglieder des parlamentarischen Unterrichtsausschusses sowie an die Herren Bundes- und Vizekanzler geschickt.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Vorstand der Berufsgruppe der elementaren Bildungseinrichtungen Kärntens unter beb.ktn@gmail.com.



<![if !vml]><![endif]>St. Nikolausstiftung: Kindergarten-Reform braucht mehr Personal - Kritik an der Bildungsreform: Vorschläge zur Potenzialanalyse bei Vierjährigen, zum "Opt-out" nach mehreren Monaten sowie zu Fördermaßnahmen nicht zu Ende gedacht. So erfreut man bei dem kirchlichen Kindergärten-Träger auch darüber sei, dass der Kindergarten nun endlich als Bildungseinrichtung gilt, bleibe dennoch vieles ungeklärt, und es sei fraglich, ob die Reformen unter den heutigen Rahmenbedingungen umgesetzt werden können.
Viel Kritik hat die St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien an der diese Woche präsentierten Bildungsreform geübt. So erfreut man bei dem kirchlichen Kindergärten-Träger auch darüber sei, dass der Kindergarten nun endlich als Bildungseinrichtung gilt, bleibe dennoch vieles ungeklärt, und es sei fraglich, ob die Reformen unter den heutigen Rahmenbedingungen umgesetzt werden können, erklärte Stiftungs-Geschäftsführer Elmar Walter am Freitag per Aussendung. Die vorgeschlagenen Neuerungen seien offensichtlich "von Personen geplant, die den Kindergarten nur von außen kennen".
Die im Rahmen des Bildungskompasses vorgeschlagene "Potenzialanalyse" vor Kindergarteneintritt sei im Kindergarten "sowohl inhaltlich als auch mit dem derzeitigen Personalschlüssel einfach nicht machbar", kritisierte die pädagogische Leiterin der St. Nikolausstiftung, Susanna Haas. Fragwürdig sei eine Umsetzung auch aus Sicht des Kindes, das noch nicht "Kindergartenkind" ist: Da Reaktionen von Kindern in fremder Umgebung oftmals schwierig zu deuten sind, sei ein einziges Gespräch nicht ausreichen für eine seriöse Einschätzung.
Gleichermaßen kritisch beurteilte Haas die vorgesehene "Opt-out-Möglichkeit", wonach die Verpflichtung für das zweite Kindergartenjahr nach drei Monaten Kindergartenbesuch, und wenn kein Förderbedarf besteht, wieder aufgehoben werden kann. Dies sei "für alle Beteiligten und vor allem für Kinder, die bereits die Eingewöhnungsphase geschafft haben, eine sehr fragwürdige Möglichkeit".
Für Kinder mit Förderbedarf bräuchten Kindergärten dringend einen besseren Pädagogen-Kind-Schlüssel und eine entsprechende Ausbildung der Pädagogen, forderte Haas. Die St. Nikolausstiftung habe hier bereits als "Vorzeigeprojekt" eine Entwicklungseinschätzung für alle Vierjährigen entwickelt, wissenschaftlich begleitet von der Universität Wien. Die Eltern würden für diese zusätzliche Leistung durch zusätzliches internes Personal extra bezahlen; ebenfalls mit zusätzlichem Personal gebe es für die Kinder der St. Nikolaus-Kindergärten auch eigene Förderungen im Rahmen des Kindergartens.
Portfolio - ein "verkleidetes Zeugnis"?
Ein "großes Fragezeichen" ortete die Expertin bei der Umsetzung des im Reformpapier geforderten Portfolio-Systems. Genauere Angaben seien hier nötig, gelte Portfolioarbeit im Kindergarten doch als eine vom Kind ausgehende Dokumentation eigener Lernschritte, die von Pädagogen unterstützt wird. Für Kinder, die wegen fehlender Ressourcen eines Pädagogen kein Portfolio für den Übergang in die Schule zustandebringen, sei "Druck bei den Pädagogen und bei den Eltern" vorherzusehen. Das Portfolio dürfe jedoch weder als Beobachtungs- und Dokumentationsinstrument der Pädagogen noch als "verkleidetes Zeugnis" verstanden werden.
Schließlich forderte die St. Nikolausstiftung, die pädagogische Ausbildung noch intensiver ins Licht von Reformen zu rücken. Aus dem bisherigen Vorschlag sei nicht ablesbar, wann und wie der fachliche Austausch zwischen Kindergarten und Schule, der für die Bildungslaufbahn der Kinder entscheidend sei, möglich gemacht werden soll.

<![if !vml]><![endif]>Kinderfreunde zu Bildungsreform: Ein erster Schritt ist getan.
„Das gestern präsentierte Ergebnis der Bildungsreformgruppe hat einige gute Seiten, auch wenn wir uns in manchen Bereichen mehr erhofft hatten", erklärt Andreas Kollross, stellvertretender Bundesvorsitzender der Österreichischen Kinderfreunde. Es liege in der Natur der Sache, dass ein Kompromisspapier von zwei Parteien nicht für Begeisterungsstürme auf beiden Seiten sorgen könne, daher müsse man das Ergebnis als ersten Schritt verstehen: „Wir wollen die positiven Aspekte herausstreichen, zum Beispiel das verpflichtende zweite Kindergartenjahr oder die Stärkung der Schulautonomie. Alle internationalen Vergleichsstudien beweisen die positiven Effekte von mehr Schulautonomie und das Bewusstsein für Kindergärten als elementare Bildungseinrichtungen ist seit vielen Jahren ein Steckenpferd der Kinderfreunde", freut sich Kollross.
Das Papier sei jedoch in manchen Bereichen auch nicht weitreichend genug: „Es ist unsere Pflicht, auch die Schwächen aufzuzeigen. Wir hätten uns beispielsweise gewünscht, dass die Ausbildung für Kindergartenpädagog/innen stärker aufgewertet würde. Pädagogische Qualität steht und fällt mit der Ausbildung der Pädagog/innen, wir hätten uns daher gewünscht, dass diesem Thema mehr Aufmerksamkeit geschenkt würde", so Kollross.
Der größte Kritikpunkt am Reformpapier sei jedoch die zögerliche Umsetzung der gemeinsamen Schule: „Eine gemeinsame Schule ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn sie die einzige Schulform in einem größeren Gebiet ist. Sonst werden erst recht wieder soziale Auslese und Undurchlässigkeit gefördert, wenn es parallel möglich ist, die Kinder ins Gymnasium zu schicken", befindet Kollross. Daher könne die Bildungsreform nur als erster Schritt auf einem langen Weg verstanden werden: „Wir sind von der gemeinsamen Schule überzeugt und das Konzept wird sich überall dort durchsetzen, wo es richtig umgesetzt wird. Auf kurz oder lang werden das auch jene einsehen müssen, die das aktuelle System der Trennung als Nonplusultra sehen",  
Es sei jetzt jedenfalls wichtig, konsequent weiter zu arbeiten und sich nicht auf dem Reformpapier auszuruhen: „Bildung braucht ein lebendiges System, das sich auf die Bedürfnisse der Kinder einstellen kann. Dazu braucht es ein fortschrittliches Menschenbild und die Bereitschaft, im Interesse der Kinder zu denken. Ein solcher Prozess endet nicht bei einem Kompromisspapier, sondern muss stetig weitergehen", so Kollross abschließend.
<![if !vml]><![endif]>"Deutsch lernen ist da kaum möglich" - Pädagogen und Experten sind sich einig: Ein zweites verpflichtendes Jahr bringt derzeit wenig.
Ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr? Über die Forderung kann die Kindergärtnerin Melanie S. nur schmunzeln: "Wir bekommen ja nicht einmal das eine verpflichtende Jahr so ordentlich hin, dass es den Kleinen etwas bringt."
Melanie S.* möchte ihren Namen nicht in der Zeitung lesen. Über ihre Erfahrungen in einem Wiener Kindergarten will sie sehr wohl berichten: "In meiner Gruppe sind 25 Kinder. Außer mir gibt es eine Assistentin, die unter anderem dafür zuständig ist, das Essen zuzubereiten." Keines der Kinder spreche Deutsch: "Wir haben traumatisierte syrische Kinder, andere kommen aus Tschetschenien, Serbien, Ägypten. Für eine Pädagogin allein ist es schwierig, die Kleinen so zu fördern, dass sie am Ende die deutsche Sprache beherrschen. Da viele Assistentinnen selbst schlechte Sprachkenntnisse haben, ist es für die Kinder auch kaum möglich, gut Deutsch zu lernen."
Dass die Geschichte von Melanie S. kein Einzelfall ist, weiß Heidemarie Lex-Nalis von der Plattform Educare. "In den Wiener Kindergärten wurde zwar mehr Personal, eingestellt, doch nicht immer sind nur ausgebildete Pädagogen in den Gruppen. Das hängt vom jeweiligen Träger ab ", kritisiert die Ex- Direktorin einer BAKIP (Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik). Für Lex-Nalis ist deshalb klar: "Ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr, das genauso schlecht ist wie das erste, bringt nichts." Damit dieses zum Erfolg wird, sei ein Qualitätsschub erforderlich: "Das fängt mir der Ausbildung an, die endlich auf der Hochschule stattfinden muss. Derzeit beginnt die Bildung mit 14 – da sind die Schülerinnen einfach zu jung, um pädagogische Hintergründe zu verstehen." Zudem arbeitet nur ein Bruchteil der BAKIP-Absolventen später im erlernten Beruf. Schon lange mahnt Lex-Nalis international üblich Qualitätsstandards für die Kindergärten ein: "Die Gruppen müssen kleiner werden und je Gruppe sind mindestens zwei ausgebildete Pädagoginnen nötig. In Standorte, wo sich soziale Probleme häufen, muss endlich mehr investiert werden – das rechnet sich langfristig."
Sobald Qualitätsstandards definiert seien, müssten sie kontrolliert werden: "Leider ist noch nicht klar, was genau in Kindergärten vermittelt werden soll und wer die Qualität überwacht."
Gesetz statt Pädagogik
Auch bürokratische Auflagen machen den Pädagogen das Leben schwer: "Eltern dürfen kein selbst gemachtes Essen mehr in die Einrichtungen bringen, was die Arbeit mit ihnen erschwert. Lokale Speisen wären ein guter Anknüpfungspunkt, um mit Eltern ins Gespräch zu kommen", sagt Melanie S. Und sie nennt ein weiteres Beispiel: "Bisher teilten Tücher die Räume, damit gemütliche Ecken entstehen. Doch plötzlich mussten diese Stoffe aus Brandschutzgründen weg. Jetzt wirken die Kindergärten kalt wie Bahnhofshallen."
Siehe dazu auch die Stellungnahme der Plattform EduCare für eine Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über eine Änderung der Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die frühe sprachliche Förderung in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen http://elementarbildung.blogspot.co.at/2015/03/stellungnahme-der-plattform-educare-zum.html

<![if !vml]><![endif]><![if !vml]><![endif]>GdG-KMSfB zu Bildungsreform: Nicht genügend bei Elementarpädagogik - Umsetzung bis 2025 ist nicht akzeptabel, HortpädagogInnen kommen im Papier überhaupt nicht vor, auch kein Wort von tertiärer Ausbildung
„Der Bildungsgipfel ist, was die Elementarpädagogik betrifft, aus meiner Sicht gescheitert. Der Reformeifer für Verbesserungen in den Kindergärten und Kleinkindgruppen blieb aus. Man hat sich auf ein Bildungsreförmchen geeinigt, in der die erste Bildungseinrichtung der Kleinsten einfach zu kurz kommt", zeigt sich Christian Meidlinger, Vorsitzender der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten – Kunst, Medien, Sport, freie Berufe (GdG-KMSfB), enttäuscht über die kürzlich präsentierte Bildungsreform.
Der Zeitplan für die Umsetzung ist nicht sehr ambitioniert. „Dass man von 2016 bis 2025 braucht, um die einheitlichen Qualitätsrahmen in der Elementarpädagogik einzuführen, ist nicht akzeptabel. Bei unseren Kindern sollten wir uns nicht so viel Zeit lassen", sagt Meidlinger. Weiterer Kritikpunkt ist die fehlende tertiäre Ausbildung der KindergartenpädagogInnen. „Es kann nicht sein, dass man den Bologna-Prozess bei uns nicht einführt." Von HortpädagogInnen ist in dem Papier überhaupt nichts zu lesen. Die GdG-KMSfB fordert in diesen Punkten Nachbesserungen.
Seit Jahren setzt sich die GdG-KMSfB für ein einheitliches Bundesrahmengesetz über Struktur und Organisationsgestaltung ein, in dem grundlegende Prinzipien wie z.B. Gruppengröße, Erwachsenen-Kind-Schlüssel, Fort- und Weiterbildung oder räumliche Erfordernisse österreichweit geklärt werden.
Die GdG-KMSfB heißt ab sofort younion
Der Name: zu lang, die Abkürzung: ein Zungenbrecher. Es musste also ein neuer Name her. Am 20. November 2015 wurde das letzte Kapitel der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten – Kunst, Medien, Sport, freie Berufe (GdG-KMSfB) geschrieben. Was aber nicht heißen soll, dass es uns jetzt nicht mehr gibt. Ganz im Gegenteil. Mit neuem Namen und neuem Look gehen wir selbstbewusst in die Zukunft. Wir heißen ab sofort younion. Uns ist sowohl das Individuum wichtig (=du), aber wir stehen auch für kollektive Interessenvertretung (=union).

<![if !vml]><![endif]>Baustelle Kindergarten
Das zweite verpflichtende Kindergartenjahr, das die Regierung mit der Bildungsreform umsetzen will, wirft Probleme auf: Mit dem Personal in den Kindergärten könnte es eng werden - jedenfalls mit dem qualifizierten Personal, heißt es bei der Berufsvertretung der Kindergarten-Pädagoginnen. Denn schon jetzt zögen sich immer mehr ausgebildete Kräfte zurück, sie werden oft durch Hilfskräfte ersetzt.
<![if !vml]><![endif]>Dass in den Plänen zur Bildungsreform das zweite verpflichtende Gratis-Kindergartenjahr enthalten ist, interpretiert Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) als "Rückenwind". Die vorgesehene Opt-Out-Möglichkeit nach drei Monaten für Kinder ohne Förderbedarf störe sie nicht. Viele Eltern würden ihre Kinder nach kurzer Zeit in einer Kindergruppe auch nicht wieder abmelden, erklärte sie am Freitag.
Ende August hatte sich die Ministerin mit den Ländern darauf geeinigt, dass das zweite verpflichtende Gratis-Kindergartenjahr - entgegen ihres ursprünglichen Wunsches - vorerst doch nicht kommen wird. Allerdings sollten die Eltern jener rund 4.500 Vierjährigen, die nicht in Betreuung sind, zu verpflichtenden Beratungsgesprächen kommen. Dort sollten die Pädagogen versuchen, Barrieren abzubauen und einen Kindergartenbesuch empfehlen.
Dass die Pläne der Arbeitsgruppe zur Bildungsreform nun wieder in die ursprüngliche Richtung gehen, könne Karmasin nur "sehr unterstützen". Die Umsetzung werde man in einer Arbeitsgruppe ausverhandeln. Ihrer Einschätzung nach könnten die neuen Regelungen 2017 in Kraft treten. Sie gehe jedenfalls davon aus, dass sich die Verhandler der Bildungsreform über die möglichen zusätzlichen Kosten der Maßnahmen mit dem Finanzministerium ausgetauscht haben, erklärte die Ministerin.
<![if !vml]><![endif]>Elementarpädagogik - Kindergarten soll zur Bildungseinrichtung werden
Das wesentliche Element in diesem Bereich ist die Einführung des zweiten verpflichtenden Kindergartenjahrs. Ob auch dieses kostenlos sein soll, lässt sich aus den Unterlagen des Bildungsministerius, noch nicht entnehmen. Allerdings soll es für Eltern eine "Opt-out"-Möglichkeit "wegen des Entwicklungsstandes oder aus sprachlichen Gründen" nach drei Monaten geben. Zuvor wird das Kind allerdings genau beobachtet und dokumentiert: Es wird ein bundeseinheitlicher Bildungskompass für alle Kinder ab 3,5 Jahren eingeführt, welcher die Potentialanalyse sowie durchgehende Sprachstands- und Entwicklungsdokumentation umfasst. Außerdem möchte der Bund einen verbindlichen, bundesweit einheitlichen Qualitätsrahmen in Abstimmung mit den Ländern bis Ende 2016 erarbeiten und in einem Stufenplan bis 2025 umgesetzt.
Ein drittes wesentliches Element ist die Reform der Ausbildung der Kindergartenpädagogen/innen. Für die Bundesanstalten für Kindergartenpädagogik (BAKIPs) bedeutet das konkret besser ausgebildetes Lehrpersonal (mindestens Bachelor-Abschluss), die Überarbeitung der Lehrpläne und neue Aufnahme- und Eignungsverfahren für BAKIP-Schüler/innen. Am Ende soll die BAKIP zu einer berufsbildenden höheren Schule (BHS) umstrukturiert werden. Die Fort- und Weiterbildungsangebote an Pädagogischen Hochschulen und Universitäten sowie Landesakademien sollen ausgebaut werden. Die verpflichtende akademische Ausbildung für Kindergartenpädagoginnen ist damit vorerst vom Tisch.

<![if !vml]><![endif]>SPÖ Kaiser zur Bildungsreform: Gemeinsame Bildungseinrichtung für 4 bis 14-jährige
Kaiser strich die Bedeutung der Elementarpädagogik hervor und stellt zur Diskussion, diese in einer gemeinsamen Bildungseinrichtung der 4 bis 14-jährigen zu verbinden.

<![if !vml]><![endif]>Der Mindestlohn für Kindergartenhelferinnen in privaten Einrichtungen steigt im kommenden Jahr um 2,5 Prozent. Ab 1. Jänner 2016 verdienen die rund 5.000 Arbeitnehmer – überwiegend Frauen – zumindest 1.435 Euro pro Monat, teilte die Gewerkschaft vida am Montag mit. Ziel bleibt ein Mindesteinkommen von 1.500 Euro, betonte die für Soziale Dienste zuständige vida-Sekretärin Michaela Guglberger.

<![if !vml]><![endif]>Ein Punkt soll die Kindergärten in Österreich betreffen. Neben dem zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr, das mit der Bildungsreform beschlossen wurde, soll es für Betreiber und Personal Mindestqualitätsstandards geben. Kindergärten sollen demnach in Zukunft "bei der Gründung darlegen, ob und welche spezifischen Weltanschauungen sie vertreten".

<![if !vml]><![endif]>Die neue Informationsbroschüre „Flüchtlingskinder in NÖ Landeskindergärten" soll in den NÖ Landeskindergärten die pädagogische Arbeit und die Betreuung von Flüchtlingskindern erleichtern. Bildungs- und Familien-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz bringt die Intentionen auf den Punkt: „Täglich erreichen Familien mit ihren Kindern unser Land auf der Flucht vor Krieg und Terror, in der Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit. Der Kindergarten leistet einen wichtigen Beitrag dazu, den Kindern und deren Familien einen Ort der Sicherheit und der Geborgenheit zu bieten."
Nähere Informationen: Büro LR Schwarz, Mag. (FH) Dieter Kraus, Telefon 02742/9005-12655, e-mail dieter.kraus@noel.gv.at.

<![if !vml]><![endif]>Der Grüne Klub im Rathaus hat sich neu aufgestellt und intern die Verantwortungsbereiche und SprecherInnenrollen gewählt. Klubobmann David Ellensohn wurde klar mit 90 Prozent als Klubobmann bestätigt und übernimmt zusätzlich noch das Ressort Bildung. „Die Bildung war nicht nur ein Schwerpunkt in unserem Wahlkampf, sondern wird auch die kommenden Jahre ein zentraler Bereich der rot-grünen Regierung sein. Mir ist die Bildung schon lange ein persönliches Anliegen, deshalb freue ich mich, dass ich nun diesen wichtigen Themenkomplex im Grünen Klub übernehmen darf", so Ellensohn.
<![if !vml]><![endif]>Erfahrungsbericht: "Mein Job ist nicht kinderleicht" - Eine Kindergärtnerin berichtet über schlechte Bezahlung und warum sie es nicht allen recht machen kann.
„Eltern setzen Erwartungen an mich und an ihre Kinder – erfüllen wir sie nicht, wird gefordert, erwartet, verlangt. „Gebasteltes" muss „schön" aussehen. Aber ich möchte das nicht unterstützen. Ich nehme mir die Zeit. Ich nehme mir die Zeit, Eltern, Kollegen, Kolleginnen, Freunden, Verwandten zu erzählen, dass wir keine "Tanten" sind. Dass wir es nicht „Recht" machen möchten. Ich möchte schließlich Charaktere begleiten - nicht Schablonen und Kopien der Gesellschaft."

Präsentation der OECD-Studie „Education at a Glance 2015"
<![if !vml]><![endif]>„Der Anteil der Kinder, die in den Kindergarten gehen, ist seit 2005 beträchtlich gestiegen", fasst Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek die positivsten Erkenntnisse der Studie zusammen.
„Aufholbedarf" ortete Heinisch-Hosek bei frühkindlichen Bildungseinrichtungen für Zwei- bis Dreijährige. Mit dem ebenfalls im Bildungsreform-Paket fixierten zweiten Gratis-Kindergartenjahr habe man bei der frühkindlichen Pädagogik aber einen „weiteren wichtigen Schritt" gesetzt.

<![if !vml]><![endif]>WIEN. Regierungserklärung Bürgermeister Dr. Michael Häupl (SPÖ): Die Kindergärten seien elementare Bildungseinrichtungen und Grundlage für einen guten Start ins Leben.
Die Kindergartenplätze seien in den letzten 20 Jahren auf über 80.000 verdoppelt worden. Darüber hinaus sei der Besuch für alle gratis und das letzte Kindergartenjahr verpflichtend. Weiters sei Häupl davon überzeugt, dass Wien die erste Stadt in Österreich sein werde, die das Modell der gemeinsamen Schule für Kinder zwischen 10 und 14 Jahren ganzflächig umsetzen werde. Außerdem solle es im Jahr 2020 über 1.000 Lehrerinnen und Lehrer mehr in Wien geben.

Die heute neu gewählte Stadträtin für Frauen, Bildung, Integration, Jugend und Personal Sandra Frauenberger blickt mit Vorfreude auf ihre neue Aufgaben: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und sehe das neue Ressort als einen entscheidenden Ort für die Gestaltung der Zukunft der Stadt: Die Zukunft unser Kinder und Jugendlichen, der Mädchen und Frauen, der Flüchtlinge und MigrantInnen. Der Zugang zu Bildung ist für mich eine Frage der Gerechtigkeit. Das gilt für die erste Bildungsinstitution Kindergarten gleichermaßen wie für die außerschulische Jugendarbeit: Alle Kinder verdienen die gleichen Rechte und Chancen."

<![if !vml]><![endif]>UMFRAGE: "Was müssen die Pädagoginnen und Pädagogen der Zukunft Deiner Meinung nach können?"
PädagogInnen aller Bildungsbereiche (Kindergarten, Hort, Schule) spielen eine Schlüsselrolle im österreichischen Bildungssystem. Sie tragen wesentlich zum Bildungserfolg unserer Kinder bei. Es ist höchste Zeit, die PädagogInnen in den Mittelpunkt zu stellen. Aus diesem Grund startet unser Partner Industriellenvereinigung in Kooperation mit NEUSTART SCHULE das Projekt „Die PädagogInnen der Zukunft".

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 Diese Übersicht ergeht zur Information fallweise auch an in einzelnen Meldungen angeführte E-Mail-Adressen 


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