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Mittwoch, 25. März 2015

Regierungsklausur 2015: elementarpädagogische Sonderinformation


„Das Thema Bildung und Integration wird in dieser Form der Bildungsreformkommission zugewiesen:
Deutsch vor Regelunterricht“
Bildung sichert Chancen im Berufs- und Arbeitsleben und ermöglicht eine umfassende Teilhabe in unserer Gesellschaft. Daher werden Kinder und Jugendliche in der Unterrichtssprache Deutsch gezielt gefördert. Schülerinnen und Schüler mit Sprachdefiziten sind, insbesondere im Ballungsraum, in vorbereitenden Klassen in der Sprache fit zu machen, damit der schnellstmögliche Eintritt in das Regelschulsystem gewährleistet werden kann. Hierbei wird schulautonom auf das Umfeld (Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, Bildungsverbünde von mehreren Schulen in Ballungsräumen etc.) Bedacht genommen.
Maßnahmen
• Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, erst dann kann der Übertritt in das Regelschulsystem erfolgen.
• Das System soll auf alle schulpflichtigen Schülerinnen und Schüler Anwendung finden.


Regierungsklausur: Sprachliche Frühförderung wird verdreifacht -  Strafen für integrationsunwillige Eltern weiter in Diskussion
Der Ministerrat hat im Rahmen der Regierungsklausur in Krems eine Verdreifachung der sprachlichen Frühförderung beschlossen. Ferner wurde der Bildungsreform-Gruppe als Ziel mitgegeben, politische Bildung ab dem sechsten Schuljahr als Pflichtmodul zu etablieren und Vorbereitungsklassen für Schüler mit Sprachschwierigkeiten zu ermöglichen. Integrationsunwilligen Eltern könnten Strafen drohen.

Die Ausweitung der sprachlichen Frühförderung ist bereits mit den Ländern paktiert. Insgesamt werden für diesen Posten 90 Millionen in den kommenden drei Jahren aufgewendet. Zwei Drittel davon kommen seitens des Bundes. Bisher hatten Bund und Länder je fünf Millionen pro Jahr aufgebracht. Ziel der Maßnahme ist die sprachliche Frühförderung von Kindern zwischen drei und sechs Jahren, damit diese beim Schuleintritt über ausreichende sprachliche Kompetenz verfügen.
Dieses Ziel verfolgen auch die sogenannten Vorbereitungsklassen für Schüler mit Sprachdefiziten. Mit diesen soll der schnellstmögliche Eintritt in das Regelschulsystem gewährleistet werden.

Freilich ist diese Maßnahme noch nicht fix sondern wird laut Text des Regierungspapiers bloß "in die Bildungsreform aufgenommen". Nämliches gilt für den Ausbau der verpflichtenden Mitwirkung der Erziehungsberechtigten im Bereich der Schule. In letzter Konsequenz soll hier auch die Möglichkeit von Strafen durch die Jugendwohlfahrtsbehörden geschaffen werden.

Zitiert aus: APA0117 II, XI 24.03.2015 10:17:28
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Klausur geht in die zweite Runde. 17. November als Zieldatum für Bildungsreform.
Der Maßnahmen-Katalog

1. Mittel für Sprachförderung im Kindergarten werden ver-3-facht: von 30 auf 90 Mio. €
• Die 15a-Vereinbarung (Vertrag des Bundes mit den Bundesländern) wurde vom Integrationsministerium mit den Ländern fertig verhandelt.
• Die Vereinbarung soll beim Ministerrat im Zuge der Klausur beschlossen werden. Damit kann die 15a-Vereinbarung von den Ländern ratifiziert werden und in Kraft treten. Insgesamt werden für diesen Posten 90 Millionen in den kommenden drei Jahren aufgewendet. Zwei Drittel davon kommen seitens des Bundes. Bisher hatten Bund und Länder je fünf Millionen pro Jahr aufgebracht.

2. Deutsch vor Schuleintritt
• Die Idee der Regierung dahinter: Bildung sichert Chancen im Berufs- und Arbeitsleben und ermöglicht, Teil der Gesellschaft zu sein. Daher sollen Kinder und Jugendliche in der Unterrichtssprache Deutsch gezielt gefördert werden. Schülerinnen und Schüler mit Sprachdefiziten, sind in vorbereitenden Klassen in der Sprache fit zu machen, damit der schnellstmögliche Eintritt in das Regelschulsystem gewährleistet werden kann. Hierbei wird schulautonom auf das Umfeld (Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, Bildungsverbünde von mehreren Schulen in Ballungsräumen etc.) Bedacht genommen.

• Diese Maßnahme wird in die Bildungsreform aufgenommen. Diese soll legistisch innerhalb der nächsten zwölf monate fixiert werden, der Gesamtumbau soll in drei Etappen erfolgen, Zieldatum ist 2025.
Siehe è  http://kurier.at/politik/inland/klausur-in-krems-kurz-fuenf-massnahmen-fuer-integrationsunwillige/121.188.993

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Regierungsklausur: Sprachliche Frühförderung wird verdreifacht
Die Ausweitung der sprachlichen Frühförderung ist bereits mit den Ländern paktiert. Insgesamt werden für diesen Posten 90 Millionen in den kommenden drei Jahren aufgewendet. Zwei Drittel davon kommen seitens des Bundes. Bisher hatten Bund und Länder je fünf Millionen pro Jahr aufgebracht. Ziel der Maßnahme ist die sprachliche Frühförderung von Kindern zwischen drei und sechs Jahren, damit diese beim Schuleintritt über ausreichende sprachliche Kompetenz verfügen.
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STANDARD: Wäre ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr aus pädagogischer Sicht also wichtiger als Sprachklassen vor der Schule?
Haider: Also die Kinder jetzt zwei Jahre in eine Vorschule zu schicken, um sie dann quasi erst mit acht Jahren einzuschulen - auf die Idee kommt ja hoffentlich niemand. Natürlich ist der Kindergarten der Platz, wo diese Defizite zuerst aufzuholen sind. Sinnvoll wären also zwei Jahre verpflichtender Kindergarten, aber mit entsprechenden Ressourcen, um diese Kinder auch zu betreuen, weil mit 25 Kindern und einer Kindergartenpädagogin ist das nicht zu machen. Aber mit zwei Pflichtkindergartenjahren und notfalls in der ersten Klasse mit zusätzlichem Sprachunterricht müsste dies zu schaffen sein. Ausnahmefall, wenn wir Kinder haben, die tatsächlich genau mit sechs Jahren nach Österreich kommen und dann eingeschult werden ohne Kindergarten, ohne irgendwas. Für diese Gruppe muss man dann eigene Sprachstunden schaffen.
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Gudenus: Deutsch als Voraussetzung für den Erhalt von Sozialleistungen
Der Ansatz der Bundesregierung, endlich Deutschklassen vor dem Regelunterricht einzuführen, ist eine langjährige Forderung der FPÖ, für die sie seit jeher ins rechte Eck gestellt und als Rassist beschimpft wurde. "Nach einer zehnjährigen Schrecksekunde haben die Verantwortlichen aber scheinbar endlich begriffen, dass es ohne diesen Deutschklassen nicht länger gehen wird", sagt Gudenus, der einmal mehr auf Migrationsforscher Heinz Faßmann verweist, der auch zu dem Schluss gekommen ist, dass alle Kinder vor Schuleintritt fließend Deutsch sprechen müssen.
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Musiol: Sprachförderung verlangt Mindestqualifikationen für Personal
"Wenn der Bund schon deutlich mehr Geld für die sprachliche  Frühförderung in Kindergärten locker macht, dann muss umso mehr auf die Qualität geachtet werden. Äußerst problematisch ist, dass für das Personal, das Kinder in ihrer sprachlichen Entwicklung fördern soll, nicht einmal Mindestqualifikationen vorgesehen sind", gibt Musiol zu bedenken.
Weiters vermisst Musiol eine Diskussion über die Rahmenbedingungen in Krippen und Kindergärten. Angesichts der Gruppengrößen und dem derzeitigen PädagogInnen-Kind-Schlüssel ist eine individuelle Förderung von Kindern nicht möglich. Genau die braucht es jedoch, um Kinder gezielt in ihrer Sprachentwicklung zu unterstützen.
Ausständig ist auch die Einführung des zweiten kostenlosen  Kindergartenjahrs. "Es ist eine Illusion zu glauben, dass Kinder  durch ein Jahr Kindergarten 'schulfit' werden. Wir wollen, dass Kinder nicht nur ein Jahr, sondern mindestens zwei Jahre Zeit haben, um für ihren weiteren Bildungsweg gut unterstützt zu werden. Etwaiger Nachholbedarf bei sprachlichen oder sozialen Kompetenzen kann innerhalb von zwei Jahren deutlich besser ausgeglichen werden", meint Musiol.
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Vereinbarung gem. Art. 15a B-VG über die frühe sprachliche Förderung in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen, Änderung
Stellungnahme der Plattform EduCare:  
 
Stellungnahme von: Netzwerk SprachenRechte
Stellungnahme des Österreichischen Verbandes für Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache
Stellungnahme der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR), Dachorganisation der österreichischen Behindertenverbände
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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