Bildung UND Betreuung braucht das Kind!
Kindergärten sind seit ihrem Bestehen
Ende des 19. Jahrhunderts familienergänzende Bildungs- und
Betreuungseinrichtungen. Seit dem schlechten Abschneiden Österreichs beim
PISA-Test vor 10 Jahren wird der Kindergarten verstärkt als Bildungseinrichtung
wahrgenommen. Finnland der Sieger dieses Tests mit seinen ausgezeichneten
Kindergärten und bestens ausgebildete KindergartenpädagogInnen wurden zum
Vorbild. Die derzeitige Ausbildung von KindergartenpädagogInnen wurde als
nicht mehr zeitgemäß erkannt und die Diskussion um eine höherwertige und länger
dauernde Ausbildung von KindergartenpädagogInnen wurde in Gang gesetzt.
Ist in den Kindergruppen wirklich
alles „besser“?
Die „Kindergruppen“ entstanden in den
68er Jahren als Gegenbewegung zum Kindergarten mit seiner traditionellen
Erziehungsauffassung. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zum Kindergarten war
die basisdemokratische Verwaltung der Kindergruppen durch die Eltern.
Die Ausbildung von
Kindergruppenbetreuerinnen war in den Bundesländern unterschiedlich
geregelt und folgte auch anderen Werthaltungen und Erziehungsgrundsätzen. In
vielen Kindergruppen arbeiteten Eltern als BetreuerInnen mit.
Diese Zeiten
sind lange vorbei.
Der Großteil
der in den letzten Jahren entstandenen Kindergruppen hat mit den
elternverwalteten Kindergruppen nichts mehr zu tun.
Nach Einführung des beitragsfreien
Kindergartens - entstanden innerhalb kürzester Zeit unzählige
Kindergruppen, die mit scheinbar für das Kind günstigeren Bedingungen: z.B.:
weniger Kinder pro Gruppe, mehr Erwachsene bei den Kindern,… locken. Die
vorgeschriebene Qualifikation von KindergruppenbetreuerInnen beträgt 90 Stunden
Ausbildung.
Gehen wir einmal davon aus, dass die
meisten „BetreuerInnen“ motiviert und kinderliebend sind. Dennoch ist bei einer
90 stündigen Ausbildung nicht zu erwarten, dass die in den „Bildungsplänen für
elementare Bildungseinrichtungen“ festgelegten Bildungsziele erfüllt werden
können.
Gesetzlich ist alles korrekt,
bildungspolitisch weniger…
Es ist kein „Zufall“, dass das
verpflichtende Kindergartenjahr selbstverständlich – nomen est omen – im
Kindergarten abgehalten wird. KindergartenpädagogInnen sind verpflichtet, für
jedes/mit jedem Kind und deren Eltern einen entsprechenden Bildungsplan auszuarbeiten
und umzusetzen. Diese elementarpädagogische Bildungsarbeit umfasst Bildung,
Betreuung und Erziehung und ist eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit. Aus diesem
Grund fordern wir seit vielen Jahren eine Ausbildung auf Hochschulniveau, wie
dies in allen anderen europäischen Staaten längst der Fall ist.
Die österreichische Regierung wird auch
nicht müde zu betonen, wie wichtig elementare Bildungseinrichtungen für die
weitere Lebens-und Bildungslaufbahn von Kindern ist. Frühe Sprachförderung im
Kindergarten wurde zur zentraren bildungspolitischen Forderung aller
politischen Parteien.
Alle Kinder sollten das Recht auf die
besten Bildungs- und Betreuungseinrichtungen von Anfang an haben. „Betreuung“
gibt es auch von Oma und Opa, der außerfamiliäre Bildungsprozess braucht
Einrichtungen, die - mit entsprechend qualifizierten PädagogInnen - dem
Bildungs- UND Betreuungsauftrag gerecht werden können!
Dafür müssen wir uns alle einsetzen,
denn: BILDUNG FÄNGT VIEL FRÜHER AN!
Siehe dazu:
1.
Bericht in der Tageszeitung „KURIER“ 2. Katholischer Familienverband der Erzdiözese Wien
3. Wiener Tagesbetreuungsgesetz
4. Wiener Tagesbetreuungsverordnung
Kontakt:
Raphaela KellerVorsitzende der BKHW
und Mitglied des Steuerteams der Plattform EduCare
E-Mail: office@bkhw.at
Telefon: +43 (699)19220503

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