„Ihre Aussagen bringen das Fass zum Überlaufen! So viel
Unverständnis einem so wichtigen Bildungsbereich gegenüber hat sich dieses Land
nicht verdient!“ bringt Heide Lex-Nalis
von der Elementarpädagogik-Plattform EduCare ihr Befremden über die
Aussagen von Familienministerin Karmasin auf den Punkt, die in einem Interview
in der Wochenzeitung „Die Furche“ meinte: "Wenn wir nur noch Akademiker in
Kindergärten beschäftigen würden, dann wäre das System nicht aufrecht zu
erhalten, von einem Ausbau gar nicht zu reden",… "weil die Ausbildung
für unsere Kindergartenpädagogen ein sehr hohes Niveau hat. Müssen wir jetzt auch
akademische Tischler haben?"
„Direkt gesagt: Ihre aktuellen Aussagen empören uns!“
bringt es Raphaela Keller vom Dachverband
der ElementarpädagogInnen ÖDKH auf den Punkt.
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Fragen an die Familienministerin
Die Community fragt die Ministerin, ob sie tatsächlich
davon ausgeht,
·
dass die Ausbildung von TischlerInnen mit der
von PädagogInnen vergleichbar ist?
·
dass die derzeitige Berufsausbildung, die im
Alter zwischen 14 und 19 Jahren - einpresst in das Korsett des Schulalltages
einer maturaführenden Schule - ein „sehr hohes Niveau“ hat?
·
dass durch die Umstellung auf eine Ausbildung
auf akademisches Niveau das österreichische Kindergartenwesen nicht mehr
aufrecht zu erhalten wäre?
·
dass die hochkarätig besetzten
ExpertInnenkommissionen zur PädagogInnenbildungNEU sich irren, wenn sie
empfehlen, dass die Ausbildung von KindergartenpädagogInnen auf akademisches
Niveau angehoben und in die Reform miteinbezogen werden soll?
·
dass alle 27 europäischen Staaten, die ihre
KindergartenpädagogInnen auf tertiärem Niveau ausbilden, falsch liegen?
·
dass der private Kindergartenträger KIWI mit
dem Angebot eines ersten akademischen Studienganges (BABE) diesen Schritt
gegangen wäre, wenn er damit riskieren würde, dass sein System zusammenbricht?
Regierungsprogramm
nicht ernst zu nehmen?
Lex-Nalis fragt sich, ob die Familienministerin
tatsächlich meint, dass nicht ernst zu nehmen ist, was zum Thema Aufwertung zur
Elementarpädagogik im aktuellen Regierungsprogramm steht: „An den Pädagogischen Hochschulen wird das
Fort- und Weiterbildungsangebot im Bereich der Elementarpädagogik ausgebaut und
geht in ein Ausbildungsangebot über; der Forschungsauftrag umfasst insbesondere
auch die Elementarpädagogik.“
Aufruf
zur Unterschrift unter Online-Petition
Keller mein dazu, dass „der elementare Bildungsbereich
hält keinen Dilettantismus mehr aushält“ und verweist auf die aktuell laufende
Online-Petition, in der die Forderung nach einem bundeseinheitlichen
Qualitätsrahmengesetz für alle elementarpädagogischen Einrichtungen gestellt
wird.
Darin wird unter anderem gefordert:
·
eine Pädagogin künftig für bis zu acht Drei-
bis Sechsjährige zuständig sein soll(statt derzeit bis zu 25), wobei sich bei
den unter Dreijährigen die Zahl der Kinder gar auf drei pro Pädagogin reduziert
·
ein Bewegungsraum mit 60 Quadratmetern als
Mindestausstattung
·
nicht mehr als 25 Schließtage (Wochentage)
pro Jahr
·
Bekenntnis zur Inklusion aller Kinder
·
Professionalisierung der Mitarbeiterinnen im
elementarpädagogischen Bereich (tertiäre Ausbildung)
Keller und Lex rufen dazu auf, die Petition – die in
wenigen Tagen bereits über 600 Personen unterschrieben haben (darunter die
Klubobfrau der GRÜNEN, Eva Glawischnig, und die Familiensprecherin der NEOS,
Beate Meinl-Reisinger, oder auch der Geschäftsführer der Wiener Kinderfreunde,
Christian Morawek, oder die Pädagogische Leiterin der St.
Nikolaus-Kindertagesheimstiftung in der Erzdiözese Wien, Susanna Haas) – zu
unterstützen und verweisen dazu auf den Link http://chn.ge/1nxv4FX.
Gesetzesentwurf
findet breite gesellschaftliche Unterstützung
Raphaela Keller hofft, dass dieser Gesetzesentwurf – der
auch von der Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung und
ÖGB
unterstützt wird – bald in den zuständigen Gremien des Parlaments behandelt
wird, und fügt an, dass Bundesministerin Karmasin, „aufgrund der herrschenden
Kompetenzlage - gemeinsam mit Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek für Bildung
und Frauen - dazu aufgerufen ist, hier federführend und zukunftsorientier
voranzugehen.“
Sie befürchtet allerdings, dass die „Wortmeldung in der
„Furche“ dafür kein gutes Omen zu sein scheint.“
Rückfragen bitte unter:
Raphaela Keller Heidemarie
Lex-NalisÖDKH Plattform EduCare
Tel.: +43 (699) 19220503 Telefon: +43 (664) 4634580
Email: office@oedkh.at E-Mail: heide.lex-nalis@plattform-educare.org

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