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Mittwoch, 22. Januar 2014


 
PRESSEKONFERENZ

„20 Jahre ÖDKH – 20 Jahre Arbeit für die Elementarpädagogik –

20 Jahre und (k)ein bisschen weiter?“

im Cafe-Restaurant Kanzleramt, Schauflergasse 6, 1010 Wien

Freitag, 24. Jänner 2014, 10 Uhr


Die Bedeutung des Ortes dieser Pressekonferenz ist keine zufällige, sondern gezielt gewählt: seit Jahrzehnten fordern wir Bundeskompetenz auch für die Elementarbildung – im Bundesministerium für BILDUNG – also auch für den gesamten Bildungsbereich für alle Kinder und Jugendlichen von der Geburt bis zur Pflichtschulzeit.

Da es dieses Ministerium (derzeit) nicht gibt, sind mehrere Ministerien für die elementarpädagogischen Einrichtungen und alle Agenden, die dazugehören, zuständig. Derzeit
 
-       für Frauen, Familie und Jugend

die Bundesministerin ohne Portefeuille und designierte Familienministerin  MMag. Dr. Sophie Karmasin, und
die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Gabriele Heinisch-Hosek als Leiterin des zukünftigen Unterrichtsministeriums;
-       für Bildung
ebenfalls die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Gabriele Heinisch-Hosek als Leiterin des zukünftigen Unterrichtsministeriums und
die Leiterin ihres „Spiegelressorts“, die Bundesministerin für Inneres, Mag. Johanna Mikl-Leitner;
-       für Wissenschaft
der mit der Leitung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung betraute Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend, Dr. Reinhold Mitterlehner, und
neuerlich die die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Gabriele Heinisch-Hosek als Leiterin des zukünftigen Unterrichtsministeriums.
Das ist verwirrend und in der Zuordnung der „Spiegelressorts“ nicht immer wirklich nachvollziehbar.
Und da wir das „da sind wir leider nicht mehr/noch nicht zuständig, gehen Sie doch zu…“ nicht mehr hören können und wollen, rufen wir aus dem „Kanzleramt“ Herrn Bundeskanzler Werner Faymann – gewissermaßen als Chef dieser Regierung – mit dieser Pressekonferenz die hinreichend bekannte Problematik der von uns vertretenen elementarpädagogischen Community in Erinnerung.
In der Hoffnung, dass die Regierungskoordinatoren Kanzleramtsminister  Dr. Josef Ostermayer und der Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen, Mag. Jochen Danninger, sich der Dringlichkeit der Problematiken annehmen.

 
 
Die unterschiedliche Gesetzgebung der Bundesländer im Elementarbildungsbereich
erschwert, ja verhindert die Umsetzung innovativer Projekte und die Verbesserung pädagogischer und struktureller Qualität, wie sich unschwer alleine schon aus dieser Darstellung ersehen lässt:



Burgenland:             Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz
Kärnten:                   Kinderbetreuungsgesetz
Niederösterreich:     Kindergartengesetz
Oberösterreich:        Kinderbetreuungsgesetz
Salzburg:                  Kinderbetreuungsgesetz
Steiermark:               Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz
Tirol:                         Kinderbildungs- und -Kinderbetreuungsgesetz
Vorarlberg:               Gesetz über das Kindergartenwesen
Wien:                        Kindertagesheimgesetz
 

Der ÖDKH begeht sein 20jähriges Bestehen - ein guter Anlass, wieder einmal darzulegen, wie es denn in der Realität um die elementaren Bildungseinrichtungen steht.
Dazu einen kurzen Blick zurück in 3 Punkten:
1. Gründung der Berufsvertretung
Kontakte von Pädagoginnen über Bundesländergrenzen hinweg deckten unterschiedlichste Bedingungen auf. Der Entwicklungsprozess dauerte an die 8 Jahre, um von der Idee über die Orientierungsphase zum Zusammenschluss der bestehenden Berufsverbände der Bundesländer in Vereinsform zu kommen.
Die Zeit des Inseldaseins war für einige Pädagoginnen vorbei!
Die von LandespolitikerInnen bzw.Vorgesetzten getätigte Aussagen
-       „bei uns geht es Kindergärtnerinnen am besten!“ oder
-       „in den anderen Bundesländern sind viel schlechtere Arbeitsbedingungen!“ und
-       „für unsere Kinder haben wir einzigartig gute Bedingungen in den Kindergärten“
wurden rasch als System enttarnt und widerlegt.
Immer mehr Kolleginnen erkannten, dass sie offensichtlich bei, politischen, Gesprächen über Reformen in der Arbeits- und Bildungssituation beschwichtigt wurden.
„Nur keine Revolution! Nur nichts verlangen! Nur keine Veränderungen!“, vermittelten Vorgesetze.
Wir ließen uns nicht beirren, trotz einiger Versuche, uns zum Schweigen zu bringen…
2. Ziele der Berufsvertretung
 
-       Aufwertung der Bildungsarbeit der Kindergarten- und HortpädagogInnen in ganz Österreich
-       Vernetzung der PädagogInnen und bildungsinteressierter Menschen, denen positive Veränderungen in der österreichischen Bildungslandschaft  ebenso wichtig sind.
-       Bewusstseinsbildung für die Bedeutung der frühen Bildung in der Öffentlichkeit, bei Entscheidungstragenden aus Politik und Wirtschaft.
-       Aufzeigen der Unzulänglichkeiten bei den Rahmenbedingungen für PädagogInnen in Kinderbildungseinrichtungen – KiBi – was auch die Bildungssituation der Kinder beeinflusst!
3. Arbeitsweise der Berufsvertretung
Wichtigster roter Faden:
·  Wir sind überparteilich, konfessions- und trägerInnenunabhängig, arbeiten ausschließlich ehrenamtlich und daher unbezahlt und in der Freizeit!
·  Wir agieren als aktive MeinungsbildnerInnen jedoch sehr politisch im Sinne einer reformierenden Bildungs- und Gesellschaftspolitik.
·  Wir suchen – und werden eingeladen – Möglichkeiten der Vernetzungen, Kooperationen mit ExpertInnen aus Wissenschaft und Forschung wie mit PolitikerInnen, MedienvertreterInnen oder GewerkschaftsfunktionärInnen
·  Wir, die VertreterInnen des ÖDKH sind seit 1994 Jahren das Sprachrohr für Reformen im elementaren bis sekundären Bildungsbereich.
·  Daher machen wir aktive Öffentlichkeitsarbeit mit allen Medien.
·  Wir suchen – und werden eingeladen –vielfältige Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Forschung, Aus- und Weiterbildung sowie facheinschlägigen Organisationen und Interessensvertretungen.
Wir haben 2mal jährlich Arbeitstreffen mit VertreterInnen aus den Bundesländern um den Status Quo zu erheben, neue Wege zu finden, Gutes zu bewahren und Hinderliches aufzuzeigen sowie Methoden zu entwickeln, wie unsere Anliegen sowie Forderungen transportierbar sind.
Wir sind heute hier, um einerseits in die Vergangenheit zu blicken und andererseits die Gegenwart kritisch zu betrachten sowie wieder einmal zu betonen, wie reformbedürftig der elementare Bildungsbereich für eine nachhaltige Zukunft ist.
Hohe Aktualität bezüglich notwendiger Reformen gibt es aufgrund der „verschwundenen bzw. eingesparten“ 50 Millionen für die elementaren Bildungseinrichtungen und die geplanten „Reduzierungen der Qualitätsstandards“ von LandeshauptMÄNNERN und Familienministerin Karmasin, wie in der Tageszeitung „Der Standard“ aufgrund einer parlamentarischen Anfrage der Grünen aufgezeigt worden ist.

 
Unsere wichtigsten Forderung als Appell an die neue Bundesregierung:
(1) Einen, dem Entwicklungsstand und einer zeitgemäßen Pädagogik passenden Kind:PädagogInnen Schlüssel:
z.B: 0- 2 jährige Kinder 3:1; 3- 6 jährige Kinder 8:1, 6-12jährige Kinder 10:1
WEIL KINDER NUR ÜBER BEZIEHUNG LERNEN
 
(2) Reduzierung der Kinderzahl pro Gruppe nach wissenschaftlichen Empfehlungen:
z.B.: 0- 2 jährige Kinder max 6, 3- 6 jährige Kinder max 20, 6-12jährige Kinder max 20
WEIL AUCH FÜR KINDER LÄRM STRESSFÖRDERND IST
 (3) 2 anwesende PädagogInnen pro Gruppe während der gesamten Öffnungszeit der Gruppe
WEIL JEDEM KIND SO BESSER ENTSPROCHEN WERDEN KANN
(4) 4m2 pro Person im Gruppenraum
WEIL BEWEGUNG EIN GRUNDPRINZIP JEDEN LERNENS IST UND PERSONAL NICHT FLIEGEN KANN
(5) Ein Bundesrahmengesetz mit Mindeststandards zur Qualitätssicherung und –optimierung - http://bundesrahmengesetz.info/Bundesrahmengesetzvorschlag2013.pdf
WEIL JEDE PÄDAGOGIN/JEDER PÄDAGOGE EBENSO WIE JEDES KIND ÜBERALL DIE GLEICHEN
(6) Bundeskompetenz für den gesamten Bildungsbereich im Ministerium für BILDUNG
WEIL BILDUNG LANGE VOR DER SCHULE BEGINNT
(7) Die gemeinsame Basis-Ausbildung aller PädagogInnen - aller Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche jeden Alters - auf tertiärer Ebene
WEIL ALLE PÄDAGOGINNEN GEMEINSAM BESSERE BILDUNGSARBEIT LEISTEN KÖNNEN
(8) Einen bundesländerübergreifenden, verpflichtenden StrukturRahmenPlan.
WEIL DER BUNDESLÄNDERÜBERGREIFENDE BILUNGSRAHMENPLAN SONST NICHT UMGESETZT WERDEN KANN
 
Österreichischer Verband der Kindergarten- und HortpädagogInnen in elementaren bis sekundären Bildungseinrichtungen
Vorsitzende: Raphaela KELLER, Landesverband Wien
Vorsitzende Stv: Reingard SCHMIED, Landesverband Tirol
1. Schriftführerin: Karin WADLIN, Landesverband Kärnten
2. Schriftführerin: Andrea NETTEK, Landesverband Steiermark
1. Kassierin: Nina MITTERHAUSER, Landesverband Oberösterreich
2. Kassierin: Gottfried ZEINER,  Landesverband Oberösterreich
1. Rechnungsprüferin: Helga HAUPTMANN, Landesverband Wien
2. Rechnungsprüferin: Elke JÄGER, Landesverband Burgenland
Postadresse: Thaliastraße 130/12, 1160 Wien
Telefon: +43 (699)19220503
Email:   office@oedkh.at
 
Der ÖDKH ist Mitglied der




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 

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