PRESSEKONFERENZ
„20 Jahre ÖDKH – 20 Jahre Arbeit für die
Elementarpädagogik –
20 Jahre und (k)ein bisschen weiter?“
im Cafe-Restaurant Kanzleramt, Schauflergasse 6, 1010
Wien
Freitag, 24. Jänner 2014, 10 Uhr
Die Bedeutung des Ortes dieser Pressekonferenz ist
keine zufällige, sondern gezielt gewählt: seit Jahrzehnten fordern wir Bundeskompetenz
auch für die Elementarbildung – im Bundesministerium für BILDUNG – also
auch für den gesamten Bildungsbereich für alle Kinder und Jugendlichen von der
Geburt bis zur Pflichtschulzeit.
Da es dieses Ministerium (derzeit) nicht gibt, sind
mehrere Ministerien für die elementarpädagogischen Einrichtungen und alle
Agenden, die dazugehören, zuständig. Derzeit
- für
Frauen, Familie und Jugend
die Bundesministerin ohne Portefeuille
und designierte Familienministerin MMag. Dr. Sophie Karmasin,
und
die Bundesministerin für
Unterricht, Kunst und Kultur Gabriele Heinisch-Hosek als Leiterin
des zukünftigen Unterrichtsministeriums;
- für
Bildung
ebenfalls die Bundesministerin
für Unterricht, Kunst und Kultur Gabriele Heinisch-Hosek als
Leiterin des zukünftigen Unterrichtsministeriums und
die Leiterin ihres
„Spiegelressorts“, die Bundesministerin für Inneres, Mag. Johanna Mikl-Leitner;
- für
Wissenschaft
der mit der Leitung des Bundesministeriums
für Wissenschaft und Forschung betraute Bundesminister für Wirtschaft, Familie
und Jugend, Dr. Reinhold Mitterlehner, und
neuerlich die die
Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Gabriele Heinisch-Hosek
als Leiterin des zukünftigen Unterrichtsministeriums.
Das ist verwirrend und in der Zuordnung der
„Spiegelressorts“ nicht immer wirklich nachvollziehbar.
Und da wir das „da sind wir leider nicht mehr/noch nicht
zuständig, gehen Sie doch zu…“ nicht mehr hören können und wollen, rufen wir
aus dem „Kanzleramt“ Herrn Bundeskanzler Werner Faymann –
gewissermaßen als Chef dieser Regierung – mit dieser Pressekonferenz die
hinreichend bekannte Problematik der von uns vertretenen elementarpädagogischen
Community in Erinnerung.
In der Hoffnung, dass die Regierungskoordinatoren
Kanzleramtsminister Dr. Josef Ostermayer und der
Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen, Mag. Jochen Danninger,
sich der Dringlichkeit der Problematiken annehmen.
Die unterschiedliche Gesetzgebung der Bundesländer
im Elementarbildungsbereich
erschwert, ja verhindert die Umsetzung innovativer
Projekte und die Verbesserung pädagogischer und struktureller Qualität, wie
sich unschwer alleine schon aus dieser Darstellung ersehen lässt:
Burgenland:
Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz
Kärnten: Kinderbetreuungsgesetz
Niederösterreich: Kindergartengesetz
Oberösterreich: Kinderbetreuungsgesetz
Salzburg:
Kinderbetreuungsgesetz
Steiermark:
Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz
Vorarlberg: Gesetz über das Kindergartenwesen
Wien:
Kindertagesheimgesetz
Der ÖDKH begeht sein 20jähriges Bestehen - ein guter Anlass,
wieder einmal darzulegen, wie es denn in der Realität um die elementaren
Bildungseinrichtungen steht.
Dazu einen kurzen Blick zurück in 3 Punkten:
1. Gründung der Berufsvertretung
Kontakte von Pädagoginnen über Bundesländergrenzen
hinweg deckten unterschiedlichste Bedingungen auf. Der Entwicklungsprozess
dauerte an die 8 Jahre, um von der Idee über die Orientierungsphase zum
Zusammenschluss der bestehenden Berufsverbände der Bundesländer in Vereinsform
zu kommen.
Die Zeit des Inseldaseins war für einige Pädagoginnen vorbei!
Die von LandespolitikerInnen bzw.Vorgesetzten getätigte
Aussagen
- „bei
uns geht es Kindergärtnerinnen am besten!“ oder
- „in
den anderen Bundesländern sind viel schlechtere Arbeitsbedingungen!“ und
- „für
unsere Kinder haben wir einzigartig gute Bedingungen in den Kindergärten“
wurden rasch als System enttarnt und widerlegt.
Immer mehr Kolleginnen erkannten, dass sie offensichtlich
bei, politischen, Gesprächen über Reformen in der Arbeits- und
Bildungssituation beschwichtigt wurden.
„Nur keine Revolution! Nur nichts verlangen! Nur keine
Veränderungen!“, vermittelten Vorgesetze.
Wir ließen uns nicht beirren, trotz einiger Versuche, uns
zum Schweigen zu bringen…
2. Ziele der Berufsvertretung
- Aufwertung
der Bildungsarbeit der Kindergarten- und HortpädagogInnen in ganz
Österreich
- Vernetzung
der PädagogInnen und bildungsinteressierter Menschen, denen positive
Veränderungen in der österreichischen Bildungslandschaft ebenso wichtig
sind.
- Bewusstseinsbildung
für die Bedeutung der frühen Bildung in der Öffentlichkeit, bei
Entscheidungstragenden aus Politik und Wirtschaft.
- Aufzeigen
der Unzulänglichkeiten bei den Rahmenbedingungen für PädagogInnen in
Kinderbildungseinrichtungen – KiBi – was auch die Bildungssituation der Kinder
beeinflusst!
3. Arbeitsweise der Berufsvertretung
Wichtigster roter Faden:
· Wir sind überparteilich, konfessions- und trägerInnenunabhängig,
arbeiten ausschließlich ehrenamtlich und daher unbezahlt und
in der Freizeit!
· Wir agieren als aktive
MeinungsbildnerInnen jedoch sehr politisch im Sinne einer
reformierenden Bildungs- und Gesellschaftspolitik.
· Wir suchen – und werden eingeladen –
Möglichkeiten der Vernetzungen, Kooperationen mit ExpertInnen aus
Wissenschaft und Forschung wie mit PolitikerInnen, MedienvertreterInnen oder
GewerkschaftsfunktionärInnen
· Wir,
die VertreterInnen des ÖDKH sind seit 1994 Jahren das Sprachrohr für
Reformen im elementaren bis sekundären Bildungsbereich.
· Daher
machen wir aktive Öffentlichkeitsarbeit mit allen Medien.
· Wir
suchen – und werden eingeladen –vielfältige Zusammenarbeit mit Wissenschaft,
Forschung, Aus- und Weiterbildung sowie facheinschlägigen Organisationen
und Interessensvertretungen.
Wir haben 2mal jährlich Arbeitstreffen mit
VertreterInnen aus den Bundesländern um den Status Quo zu erheben, neue
Wege zu finden, Gutes zu bewahren und Hinderliches
aufzuzeigen sowie Methoden zu entwickeln, wie unsere Anliegen sowie Forderungen
transportierbar sind.
Wir sind heute hier, um einerseits in die Vergangenheit
zu blicken und andererseits die Gegenwart kritisch zu betrachten sowie
wieder einmal zu betonen, wie reformbedürftig der elementare
Bildungsbereich für eine nachhaltige Zukunft ist.
Hohe Aktualität bezüglich notwendiger Reformen gibt es
aufgrund der „verschwundenen bzw. eingesparten“ 50 Millionen für die
elementaren Bildungseinrichtungen und die geplanten „Reduzierungen der
Qualitätsstandards“ von LandeshauptMÄNNERN und Familienministerin
Karmasin, wie in der Tageszeitung „Der Standard“ aufgrund einer
parlamentarischen Anfrage der Grünen aufgezeigt worden ist.
Unsere wichtigsten Forderung als
Appell an die neue Bundesregierung:
(1) Einen, dem
Entwicklungsstand und einer zeitgemäßen Pädagogik passenden Kind:PädagogInnen
Schlüssel:
z.B: 0-
2 jährige Kinder 3:1; 3- 6 jährige Kinder 8:1, 6-12jährige Kinder
10:1
WEIL KINDER NUR ÜBER BEZIEHUNG LERNEN
(2) Reduzierung der
Kinderzahl pro Gruppe nach wissenschaftlichen Empfehlungen:
z.B.: 0- 2
jährige Kinder max 6, 3- 6 jährige Kinder max 20, 6-12jährige
Kinder max 20
WEIL AUCH FÜR KINDER LÄRM STRESSFÖRDERND IST
WEIL JEDEM KIND SO BESSER ENTSPROCHEN WERDEN KANN
(4) 4m2 pro Person
im Gruppenraum
WEIL BEWEGUNG EIN GRUNDPRINZIP JEDEN LERNENS IST UND PERSONAL
NICHT FLIEGEN KANN
(5) Ein Bundesrahmengesetz
mit Mindeststandards zur Qualitätssicherung und –optimierung - http://bundesrahmengesetz.info/Bundesrahmengesetzvorschlag2013.pdf
WEIL JEDE PÄDAGOGIN/JEDER PÄDAGOGE EBENSO WIE JEDES KIND
ÜBERALL DIE GLEICHEN
(6) Bundeskompetenz für den
gesamten Bildungsbereich im Ministerium für BILDUNG
WEIL BILDUNG LANGE VOR DER SCHULE BEGINNT
(7) Die gemeinsame
Basis-Ausbildung aller PädagogInnen - aller Bildungseinrichtungen für
Kinder und Jugendliche jeden Alters - auf tertiärer Ebene
WEIL ALLE PÄDAGOGINNEN GEMEINSAM BESSERE BILDUNGSARBEIT
LEISTEN KÖNNEN
(8) Einen bundesländerübergreifenden,
verpflichtenden StrukturRahmenPlan.
WEIL DER
BUNDESLÄNDERÜBERGREIFENDE BILUNGSRAHMENPLAN SONST NICHT UMGESETZT WERDEN KANN
Österreichischer Verband der Kindergarten- und HortpädagogInnen in
elementaren bis sekundären Bildungseinrichtungen
Vorsitzende: Raphaela KELLER,
Landesverband Wien
Vorsitzende Stv: Reingard SCHMIED,
Landesverband Tirol
1. Schriftführerin: Karin WADLIN, Landesverband
Kärnten
2. Schriftführerin: Andrea NETTEK,
Landesverband Steiermark
1. Kassierin: Nina MITTERHAUSER, Landesverband
Oberösterreich
2. Kassierin: Gottfried ZEINER,
Landesverband Oberösterreich
1. Rechnungsprüferin: Helga HAUPTMANN,
Landesverband Wien
2.
Rechnungsprüferin: Elke JÄGER, Landesverband Burgenland
Postadresse:
Thaliastraße 130/12, 1160 Wien
Telefon:
+43 (699)19220503
Der ÖDKH ist Mitglied der




Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.