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Donnerstag, 5. März 2015

Antwort von Staatssekretär Dr. Harald Mahrer auf den offenen Brief des Steuerteams der Plattform EduCare


OFFENER BRIEF DES STEUERTEAMS DER PLATTFORM EDUCARE AN DIE MITGLIEDER DER BILDUNGSKOMMISSION DER ÖSTERREICHISCHEN BUNDESREGIERUNG:
ELEMENTARPÄDAGOGISCHE VORSCHLÄGE


 
 
ANTWORT DES STAATSSEKRETÄRS IM BUNDESMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT, FORSCHUNG UND WIRTSCHAFT, DR. HARALD MAHRER (ÖVP)  
 
Von: Schauer, Cornelia [mailto:Cornelia.Schauer@bmwfw.gv.at] Im Auftrag von Mahrer, Harald
Gesendet: Donnerstag, 5. März 2015 18:13
An:
Steuerteam@Plattform-EduCare.org
Betreff: Offener Brief des Steuerteams

Sehr geehrtes Steuerteam der Plattform EduCare!
Sehr geehrte Frau Dr. Lex-Nalis,

vielen Dank für Ihre Nachricht sowie die Darstellung Ihrer elementarpädagogischen Vorschläge bzw. Anmerkungen im Hinblick auf die derzeit implementierte Bildungsreformkommission.

Ich teile Ihre Auffassung bezüglich der Wichtigkeit des Kindergartens und seiner zentralen Rolle als erste und somit prägende Bildungseinrichtung im Leben eines Kindes. In diesem Bewusstsein setzte ich mich für eine Aufwertung dieser zentralen Einrichtung ein und plädiere auch hier für eine inhaltliche wie auch strukturelle Qualitätsoffensive im Elementarbereich. Diese hat jedoch stufenweise zu erfolgen und die einzelnen Qualitätserfordernisse Schritt für Schritt zu implementieren.

Im Kontext unserer angedachten Qualitätsoffensive werden wir Ihre Forderungen wie das Bekenntnis den Kindergarten zu einer vollwertigen Bildungseinrichtung aufzuwerten, die dazu notwendige Qualitätsoffensive in der Aus- und Weiterbildung der Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen sowie die bundesweite Rahmensetzung hinsichtlich der Ziele und Qualitätserfordernisse der stattfindenden pädagogischen Arbeit in unsere Strategie einfließen lassen.

Die Einführung der Sprachstandfeststellung sowie die Intensivierung der Sprachförderung im Kindergarten sind - meiner Ansicht nach - keine Maßnahmen um den Kindergarten als "Zubringer-Einrichtung" für die Schule zu degradieren. Wenn wir - so ist auch unser Wunsch - den Kindergarten aufwerten, als erste Bildungseinrichtung im Leben eines Kindes positionieren und ihm auch bundesweite Ziele und Qualitätserfordernisse auferlegen wollen, so geht das nur indem wir den Kindergarten in den Gesamtprozess der Bildungslaufbahn implementieren. Ich bin der Meinung, dass eine Bildungskarriere nicht losgelöst nach Einrichtungstypen zu sehen ist, sondern, dass Lernen einen gesamten lebensbegleitenden und ineinander greifend, bzw. aufeinander aufbauenden Prozess darstellt. Und Kindergarten ist - als Bildungseinrichtung - ein Teil dieser Systematik mit Zielen, Pflichten und Anforderungen.

Daher ist es unser Ziel hierfür optimale Rahmenbedingungen sowohl auf personeller als auch auf organisatorischer Ebene im Sinne einer weitgehenden und nachhaltigen inhaltlichen und strukturellen Qualitätsoffensive zu schaffen.

Die Umsetzung eines solchen Wandels erfordert jedenfalls einen Kulturwandel indem es gelingt eine gemeinsame Vertrauens- und Verantwortungskultur zu entwickeln und zu leben.

Wir verstehen und teilen ihr Anliegen den Kindergarten als zentrale Bildungseinrichtung aufzuwerten und setzen auf den Support der Community, um hier Schritt für Schritt diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Harald Mahrer

 

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