Zum
wiederholten Mal wird von einem Expertengremium festgestellt, dass für eine
gelingende Integration Kinder mit anderen Muttersprachen beim Schuleintritt ausreichend
Deutsch können sollten.
Je besser die Sprach- und Sprechförderung im
Kindergarten gelingt, desto besser sind die Voraussetzungen für eine
erfolgreiche Mitarbeit in der Schule und für die Entwicklung von kultureller
und persönlicher Identität.
Seit mittlerweile 8 Jahren wird bei allen in Österreich lebenden Kinder
2 Jahre vor Eintritt in die Schule mittels eines speziellen
Beobachtungsverfahrens festgestellt, wie gut ein Kind die deutsche Sprache
beherrscht. Seit dieser Zeit wissen wir, dass etwa ein Viertel aller Kinder (dazu
zählen auch Kinder ohne Migrationshintergrund) spezielle Sprachförderangebote
braucht.
Am besten gelingt Sprachförderung, wenn sie in den Alltag der Kinder
integriert wird. Wer jemals gesehen hat, wie schnell Kinder im Alter ab 2
Jahren eine Zweitsprache erlernen, weil sie diese für das gemeinsame Spiel mit
den anderen Kindern in der Gruppe brauchen, weiß, dass das die effizienteste
und für das Kind die sicherste Variante ist, die Sprache zu erlernen.
Integration ist mehr
als das Erlernen der deutschen Sprache
Integration bedeutet mehr als das Erlernen der deutschen Sprache. Damit
Integration gelingt, braucht es seitens der PädagogInnen respektvollen
und kultursensiblen Umgang mit den Eltern aus anderen Kulturen. Zugewanderte
Eltern sind als Bildungspartner wichtige Experten für ihre eigene Kultur und
die entsprechenden Lebenswelten. PädagogInnen müssen lernen, die biografischen
Erfahrungen der Familien zu berücksichtigen, um zugewanderte Kinder tatsächlich
und nicht nur sprachlich zu verstehen.
Daher begrüßt die Plattform EduCare den Vorschlag der Expertengruppe, 2
verpflichtende Kindergartenjahre für alle Kinder einzuführen.
Es wäre aber fatal, das zweite Kindergartenjahr nur für jene Kinder
verpflichtend zu machen, bei denen ein sprachlicher Förderbedarf festgestellt
wurde. In zwei Jahren ist die Chance ziemlich hoch, dass alle Kinder die
deutsche Sprache „spielend“ erlernen und darüber hinaus sich all jene Basisfertigkeiten
aneignen, die für einen erfolgreichen Lebensweg notwendig sind.Außerdem wissen wir seit langem, dass eine zweite Sprache dann am besten erlernt wird, wenn die Erstsprache gut beherrscht wird.
Muttersprachliche Zusatzkräfte, Bilderbücher, Gedichte, Lieder, Tänze in der jeweiligen Muttersprache bilden die Grundlage dafür, dass jedes Kind seine eigene kulturelle Identität entwickeln kann und dass Deutsch als Zweitsprache eine willkommene Ergänzung ist.
Gezielte Sprachförderung im Kindergarten scheitert
an fehlenden Rahmenbedingungen
Der Kindergarten übernimmt
mehr oder weniger selbstverständlich die riesige Verantwortung,
Kinder für ihre weitere Lebens- und Schullaufbahn fit zu machen. Der
BildungsRahmenplan für elementare Bildungseinrichtungen sieht vor, dass jedes
Kind das Recht auf individuelle Förderung hat.
Die dafür notwendigen
Verbesserungen der organisatorischen und personellen Rahmenbedingungen lassen jedoch
seit Jahren auf sich warten.
Gezielte Sprachförderung im Kindergarten scheitert an den fehlenden Rahmenbedingungen - die Plattform EduCare weist seit Jahren darauf hin, dass die Rahmenbedingungen in den Kindergärten zu vereinheitlichen und zu verbessern sind: die Gruppengröße muss reduziert werden, es muss doppelt so viel Personal eingestellt werden und die Aus- und Weiterbildung der PädagogInnen muss verbessert werden.
Gezielte Sprachförderung im Kindergarten scheitert an den fehlenden Rahmenbedingungen - die Plattform EduCare weist seit Jahren darauf hin, dass die Rahmenbedingungen in den Kindergärten zu vereinheitlichen und zu verbessern sind: die Gruppengröße muss reduziert werden, es muss doppelt so viel Personal eingestellt werden und die Aus- und Weiterbildung der PädagogInnen muss verbessert werden.
Ansätze dafür sind vorhanden. Sie müssen rasch umgesetzt werden, damit
die Umsetzung bildungspolitisch
wichtiger Forderungen nicht vom guten Willen der PädagogInnen abhängig ist.
Siehe dazu:
·
Integrationsbericht 2014
·
Pressemappe - Integrationsbericht 2014
Rückfragen bitte
an:
Mag.a
Dr.in Heidemarie Lex-Nalis
Telefon: +43 (664)
4634580

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