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Freitag, 6. Juni 2014

Offener Brief an Ministerin KARMASIN zu den Aussagen über die Elementarpädagogik

Frau
MMag.a Dr.in Sophie Karmasin
Bundesministerin für Familien und Jugend
 
Sehr geehrte Frau Bundeministerin,

anlässlich Ihrer Aussagen in der Wochenzeitung „Die Furche“ vom 5. Juni 2014 zum Thema Akademisierung von KindergartenpädagogInnen möchte ich mit diesem „offenen Brief“ die Empörung großer Teile der elementarpädagogischen Community zum Ausdruck bringen und Sie fragen: 

Gehen Sie tatsächlich davon aus, 

·        dass die Ausbildung von TischlerInnen mit der von PädagogInnen vergleichbar ist?
·       dass die derzeitige Berufsausbildung, die im Alter zwischen 14 und 19 Jahren - einpresst in das Korsett des Schulalltages einer maturaführenden Schule - ein „sehr hohes Niveau“ hat?
·       dass durch die Umstellung auf eine Ausbildung auf akademisches Niveau das österreichische Kindergartenwesen nicht mehr aufrecht zu erhalten wäre?
·       dass die hochkarätig besetzten ExpertInnenkommissionen zur PädagogInnenbildungNEU sich irren, wenn sie empfehlen, dass die Ausbildung von KindergartenpädagogInnen auf akademisches Niveau angehoben und in die Reform miteinbezogen werden soll?
·       dass alle 27 europäischen Staaten, die ihre KindergartenpädagogInnen auf tertiärem Niveau ausbilden, falsch liegen?
·       dass der private Kindergartenträger KIWI mit dem Angebot eines ersten akademischen Studienganges (BABE) diesen Schritt gegangen wäre, wenn er damit riskieren würde, dass sein System zusammenbricht?
·       oder gehen Sie gar davon aus, dass nicht ernst zu nehmen ist, was zum Thema Aufwertung zur Elementarpädagogik Ihrem Regierungsprogramm steht:  „An den Pädagogischen Hochschulen wird das Fort- und Weiterbildungsangebot im Bereich der Elementarpädagogik ausgebaut und geht in ein Ausbildungsangebot über; der Forschungsauftrag umfasst insbesondere auch die Elementarpädagogik.“
Der Bereich der Frühen Bildung/Erziehung und Betreuung wird seit Jahren von unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen mit dem Ergebnis erforscht, dass qualitätsvolle elementarpädagogische Bildungsangebote die beste Voraussetzung für eine gelingende Schul- und Lebenslaufbahn sind. 

Die Ausbildung schrittweise auf akademisches Niveau anzuheben ist dazu unerlässlich und das wird auch seit Jahren von allen Regierungsparteien betont. 

Wir sind mittlerweile ziemlich ungeduldig, lassen uns aber immer wieder mit unterschiedlichen Argumenten wie „keine Geld oder zu wenig wissenschaftlich ausgebildetes Personal“  vertrösten.

Ihre Aussagen jedoch bringen das Fass zum Überlaufen! So viel Unverständnis einem so wichtigen Bildungsbereich gegenüber hat sich dieses Land nicht verdient!
 

Mit freundlichen Grüßen 

Mag.a Dr.in Heidemarie Lex-Nalis 

BAKIP-Direktorin i. R. und Koordinatorin der
Arbeitsgruppe Aus-, Weiter- und Fortbildung,  Koordination und Organisation
in der Plattform EduCare 

Telefon: +43 (664) 4634580
 

Plattform EduCare
Krausegasse 7a/17
1110 Wien
Telefon: +43 (664) 1141132
 

Siehe dazu auch die Petition „Wir brauchen ein Bundesgesetz zur Umsetzung des „Bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlanes
http://www.change.org/de/Petitionen/%C3%B6sterreichische-bundesregierung-wir-brauchen-ein-bundesgesetz-zur-umsetzung-des-bundesl%C3%A4nder%C3%BCbergreifenden-bildungsrahmenplanes-http-bundesrahmengesetz-info?utm_campaign=petition_created&utm_medium=email&utm_source=guides

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